Überdachte Klassenräume dringend gebraucht

Täglich wird 200 SchülerInnen im Freien Nachhilfeunterricht erteilt

Aus dem indischen Bundesstaat Tamil Nadu, besser gesagt dem Distrikt Villupuram, aus dem Dorf Michaelpuram, erreichte die Missionsprokur eine dringende Anfrage. Die Don Bosco Schwestern sind erst seit 2011 vor Ort.

Etwa 200 km südlich von Chennai (früher Madras) gelegen, überwiegend ländlich geprägt, kann dieser Distrikt im Verhältnis zu anderen Distrikten des Bundesstaates Tamil Nadu einen jährlichen Bevölkerungszuwachs von fast 17 % verzeichnen. Dementsprechend gibt es also recht viele Kinder.

Schwester Clara Devarajs Aufgabe ist es, sich um pastorale Aufgaben in der Pfarrei zu kümmern mit ihren etwa 1200 katholischen Familien. Sie freut sich, dass sie die Kinder auf die Sakramente vorbereiten kann und junge Paare auf das Sakrament der Ehe. Fast alle Familien arbeiten in der Landwirtschaft. Doch das ist harte Arbeit. Bei meistens hohen Temperaturen im subtropischen Klima und wenig Niederschlag, ist die Ernte nicht sehr ertragreich. Die Kinder gehen zur Grundschule, wer eine höhere Schule besuchen möchte, muss in weit entfernte Städte gehen. Das Leben der meisten Menschen beschränkt sich auf das dörfliche Leben in ihren armseligen Hütten und dem wenigen Ertrag der Felder. Es gibt keine Infrastruktur, keine öffentlichen Verkehrsmittel, keine Geschäfte, kein Krankenhaus. In der 30 km entfernten größeren Stadt ist das dann möglich: medizinische Versorgung oder der Erwerb von landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen, sowie Absatzmöglichkeiten für landwirtschaftliche Produkte.

Neben der pastoralen Arbeit, so schreibt Schwester Clara, kümmern sich die Don Bosco Schwestern um Kinder und junge Frauen. Sie geben Nachhilfeunterricht für etwa 200 Jungen und Mädchen. Frauen werden im Schneiderhandwerk und Computerkursen unterrichtet.

Doch das Haus der Schwestern ist zu eng. Die Kinder sitzen das ganze Jahr auf der Terrasse oder vor dem Haus, um ihre Aufgaben zu machen – bei großer Hitze, wie auch bei Regen.

Die Schwestern würden gerne drei einfache Klassenräume auf das Grundstück bauen, damit für Jungen, Mädchen und Frauen drei separate Räume entstehen. Doch den Schwestern fehlt das nötige Geld dazu. Für den Bau des „Sheds“ (einer garagenähnlichen Behausung) werden etwa dreizehn Tausend Euro veranschlagt.

 

Hintergrundinformation:

In der südindischen Provinz mit Sitz in Chennai, zu der auch Sri Lanka gehört, gibt es 40 Gemeinschaften, in denen 310 Schwestern und 10 Novizinnen leben. Überwiegend unterrichten die Schwestern in Schulen, von Vorschulen bis zu höheren Schulen. Ein Schwerpunkt sind Kinder aus Risikofamilien, für die es Heime gibt, aber auch Ambulanzen, wo die Menschen medizinische Hilfe finden. Die pastorale Arbeit mit Frauen stellt eine weitere Aufgabe dar.

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