Open Hospitals

Kostenlose Behandlung von Verletzten und Bedürftigen im Ital. Krankenhaus in Damaskus

"Open Hospitals" ("Offene Krankenhäuser") - ein Projekt, das kostenlose Behandlung und Versorgung von Bedürftigsten, Kindern und Säuglingen, alleinerziehenden Müttern und Verletzten auch im „Italienischen Krankenhaus“, das von den Don Bosco Schwestern in Damaskus geführt wird, sicherstellen soll.

Jessica Abou Al Nasr, 22, wurde auf dem Weg zu ihrer Arbeit am 25. März 2017 von einer Explosion überrascht. Sie verlor drei Finger. Im März 2018 wurde sie zum vierten Mal operiert, damit das Mädchen in Zukunft wieder ein eigenständiges Leben führen kann. Ohne dieses Projekt hätte Jessica diese Operationen und Behandlungen nicht bekommen. Ihre Familie ist arm und kann sich solche medizinische Versorgung nicht leisten.

Mario Zenari, Kardinal und Apostolischer Nuntius in Syrien, rief auf Grund der Krise in Syrien das Projekt „Open Hospitals" ins Leben. So soll der Zugang zu kostenloser medizinischer Versorgung auch für die Ärmsten gewährleistet sein. Es werden drei Krankenhäuser unterstützt – eines davon ist das „Italienische Krankenhaus“ der Don Bosco Schwestern in Damaskus.

Zu den geförderten Leistungen zählen:

  • kostenlose und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für diejenigen, die sich in Kriegszeiten keine Behandlungen leisten können.
  • neue medizinische Ausrüstung für Krankenhäuser (TACs, künstliche Beatmungsgeräte, Elektrokardiographen, Endoskope usw.) und Verbrauchsmaterialien, die für die Arbeit notwendig sind.
  • Sanierung einiger Räume, die Wasser-, Elektro- und Heizsysteme benötigen.
  • neue Management-Software für die drei Krankenhäuser, um sie "im Netzwerk" zu platzieren und den Austausch von Informationen in Echtzeit zu ermöglichen. So entsteht eine enge Zusammenarbeit, die auf die bestmögliche Versorgung des Patienten abzielt.
  • technische Schulungen für syrische Ärzte, die sich auf ihre dringendsten Bedürfnisse konzentrieren (ein Beispiel: viele haben Auffrischungskurse und "Training on the job" für Handchirurgie angefordert)


All dies natürlich, um die drei Einrichtungen zu verbessern und es ihren Mitarbeitern (Ärzten, Krankenschwestern und Technikern) zu ermöglichen, so viele Menschen wie möglich zu behandeln. Der Großteil der Mittel wird dann für echte medizinische Behandlungen, Patientendiagnostik und alle notwendigen chirurgischen Eingriffe verwendet.
Ziel ist es, in drei Jahren mindestens 40.000 Menschen zu behandeln und zu kurieren, wobei die Schwächsten Vorrang haben.

Die Fördersumme beträgt hochgerechnet auf drei Jahre zweihundert Tausend Euro, wobei von jedem Krankenhaus auch Eigenleistungen eingefordert werden, wie etwa die dringend benötigte Waschmaschine für das Krankenhaus der Don Bosco Schwestern. Die Maschine lässt sich kaum mehr reparieren und fällt immer öfter aus, Ersatzteile sind nicht mehr zu bekommen. Durch die erhöhte Patientenzahl fällt darüber hinaus mehr Wäsche als normal an. Das macht den Schwestern vor Ort Kopfzerbrechen, denn in diesen Krisenzeiten, in denen die wenigsten ausreichend für die Behandlung bezahlen können, sind Extra-Ausgaben für sie nicht leistbar. Die Schwestern haben die Missionsprokur um Hilfe zur Neuanschaffung gebeten.
Für die neue Waschmaschine werden ca. 28.800 EUR benötigt. Darüber hinaus möchten die Schwestern auch gleich in diesem Zuge den Wäschetrockner (ca. 7.000 EUR) und eine Heißmangel (ca. 10.500 EUR) ersetzen, die genauso alt sind und gerade noch so ihren Dienst tun.
Jede Spende, die zur Neuanschaffung beiträgt, ist willkommen!

weitere Informationen zum "Italienischen Krankenhaus"

Die Töchter Mariä Hilfe der Christen (kath. Ordensgemeinschaft - im deutschen Sprachraum: Don Bosco Schwestern), die im Italienischen Krankenhaus in Syrien arbeiten, danken von Herzen allen, die sie in dieser Arbeit so großherzig unterstützen, indem sie Sanitätsbedarf und Medizin spenden für die Brüder und Schwestern in Syrien, die unter der unmenschlichen Situation leiden.

Der Bürgerkrieg in Syrien, der 2011 begann, hat sich in der letzten Zeit bis heute verschärft und wir sehen noch keinen Lichtstrahl, der uns den FRIEDEN ankündet, denn die wirtschaftlichen Interessen der großen Mächte verhindern das Kommen dieses Tages.
Und der Krieg geht weiter: Es gibt viele bewaffnete Nicht-Regierungs-Truppen, die immer wieder die Bevölkerung mit Mörsergranaten angreifen. Diese Angriffe treffen häufig auch zivile Objekte, darunter Schulen, Moscheen, Kirchen und Märkte.
90% der Syrer leben unter der Armutsgrenze. Das durchschnittliche Einkommen eines Syrers beträgt ungefähr 20.000 bis 35.000 Lire im Monat, was etwa 36 – 64 U$-Dollar entspricht, während die Preise etwa zehnmal so hoch sind wie vor dem Krieg. Durch die hohen Materialkosten und den Wechselkurs gegenüber dem Dollar in syrische Lira, haben sich die Lebensbedingungen der syrischen Bürger in signifikanter Weise verschlechtert und der Verbrauch von Grundnahrungsmittel wurde für arme Familien begrenzt.
Etwa 80% der Syrer sind arbeitslos und die, die eine Arbeit haben, suchen noch eine zweite Arbeitsstelle, um die Bedürfnisse ihrer Familien decken zu können.
Was die Lebensmittelpreise betrifft, so sind sie um mindestens 25% gestiegen.
Der höchste Preis für einen Liter Dieselkraftstoff betrug 70 Lire, jetzt hingegen kostet er 500 Lire.
Die Zunahme an Terroranschlägen und die wirtschaftliche Situation haben viele Syrer bewegt, ihr Land zu verlassen, um ihren Kindern eine Zukunft zu ermöglichen.
Die lokalen Gesundheitsnetzwerke sind nicht mehr in der Lage, die Versorgung mit Arzneimitteln sicher zu stellen, da die pharmazeutische Industrie kollabiert ist, nachdem sie durch Bombenangriffe teilweise zerstört wurde.
Die notwendigen Dienstleistungen, wie z.B. Elektrizität, stehen uns als Krankenhaus nur 12 Stunden am Tag zur Verfügung, der Bevölkerung in Damaskus hingegen nur 4-5 Stunden am Tag. Wasserversorgung gibt es nur für kurze Zeit in der Nacht.
Trotz einer starken Solidarität vor Ort, der anhaltende Konflikt zwingt die Bevölkerung langsam in die Knie und das gesamte Land ist nicht mehr in der Lage, nicht nur die unzähligen gesundheitlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Auch die sozialen Bedürfnisse und was man zum Überleben braucht, können nicht mehr sichergestellt werden.

In diesem Umfeld leben wir Don Bosco Schwestern, die wir seit den Anfängen des Werkes im Jahr 1913 für den Unterhalt des Italienischen Krankenhauses in Damaskus sorgen. Es ist eine Einrichtung, die von Anfang an für die Bevölkerung da war, ohne Unterschiede zu machen. Wir versorgten seinerzeit die palästinensischen Flüchtlinge, dann die Flüchtlinge vom Irak und Sudan, und heute sind wir, neben der Versorgung der Opfer der Gewalt im Land, auch noch Bezugspunkt für die vielen Familien, die durch den Konflikt in Not geraten sind.

Das Krankenhaus ist in einem Gebäude im Viertel von Mazaraa untergebracht, im Zentrum der syrischen Hauptstadt, und hilft, ohne Unterscheidung der ethischen, religiösen oder sozialen Zugehörigkeit, allen Verletzten und allen, die Hilfe suchen.

Die göttliche Vorsehung ist groß und kommt uns durch viele Personen zu Hilfe, und wir sind Mittlerinnen und können denen helfen, die unsere Hilfe erbitten.

Das Krankenhaus hat 45 Betten. Wir bieten Hilfe im chirurgischen und allgemein-medizinischen Bereich in drei Arbeitsschichten. Zurzeit sind viele Patienten zur Krebstherapie bei uns, auch kleine Kinder.

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