Medikamente für Gefängnis in Calavi

Sr. Hanni Denifl bittet um Spenden für Medikamente

Aus Cotonou schrieb Sr. Hanni Denifl:

„Da ich ja das „Service Dominique Savio“ – Begleitung straffälliger Jugendlicher - leite, haben wir kürzlich einen Brief vom Gefängnisleiter von Calavi erhalten. Das ist das zweite Gefängnis, in dem wir intervenieren, seit Juni - es wurde im Mai eröffnet. Bisher funktionierte dort die Krankenstation nicht, weil es an Ausstattung und Medikamenten gefehlt hat. Zuletzt hat das Ministerium zumindest für die notwendige Ausstattung gesorgt. Nun fehlt es noch an Medikamenten. Da wir einen Arzt kennen, der schon im vorigen Jahr freiwillig regelmäßig einmal in der Woche mit uns die Minderjährigen und die Frauen, auch mit Babys und Kindern, untersucht und behandelt hat, haben wir ihn gefragt, ob er auch im neuen Schuljahr wieder bereit ist, mit uns zusammen zu arbeiten. Er hat uns zugesagt, nur, nun fehlt uns Geld, damit wir gute Medikamente besorgen können.“

Hintergrund

Seit 2011 besucht Sr. Hanni Denifl, gebürtige Österreicherin und seit 2006 als Missionarin in Westafrika tätig, regelmäßig jugendliche Gefangene in einem Gefängnis in Cotonou.

Die Don Bosco-Schwestern sind seit 1992 dort in Cotonou, der wirtschaftlichen Hauptstadt Benins. Erziehung und Schutz von Kindern und Jugendlichen sind ihre Hauptaufgaben. Konkret sind sie im Kampf gegen den Kinderhandel, Familieneingliederung, der Prävention von Ausbeutung und Misshandlung von Kindern, Jugendlichen und Teenagermüttern durch Alphabetisierung, Eingliederung ins Schulsystem und Berufsausbildung engagiert. Neue Akzente wurden in den letzten Jahren auf den Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und zuletzt auch auf Jugendkriminalität gelegt.

Die hohe Kriminalitätsrate unter Jugendlichen hat viele Gründe

Die Jugendkriminalität in Benin, besonders in den Städten ist sehr hoch. Hauptursachen sind die zerrütteten und neuformierten Familien, sowie die Mentalität, dass Kinder, die einen Stiefvater haben, von diesem nicht versorgt werden; die hohe Zahl der Schulaussteiger (70 % der inhaftierten Jugendlichen) und die damit verbundene Ausbeutung der Kinder als Hilfskräfte, die hohe Arbeitslosenrate, viele Kinder werden zu Straßenkindern, erhöhter Risikofaktor für gesetzwidrige Handlungen.
Aus psychologischer Sicht fehlt den Kindern Liebe und Wertschätzung; Selbstbestätigung und Anerkennung finden sie in entsprechendem Milieu in kriminellen Aktivitäten.

2011 hat die psychologische und sozialpädagogische Betreuung für jugendliche Häftlinge begonnen

 Im Juni 2011 kamen zwei der Bäckerlehrlinge, die bei den Don Bosco Schwestern ausgebildet wurden, wegen Diebstahls ins Gefängnis. So haben die Schwestern die psychologische und sozial-pädagogische Begleitung mehrerer minderjähriger Jugendlicher im Gefängnis begonnen. Bald wurden diese Aktivitäten auf das soziale Umfeld (Familie und Berufsfeld) ausgedehnt und auch Präventivmaßnahmen wie Sensibilisierungen in Schulen vorgenommen. Im Dezember 2012 erreichte die Inhaftierung Jugendlicher im Zivilgefängnis von Cotonou den Höchststand von 53 männlichen und 15 weiblichen Gefangenen. Im Kalenderjahr 2013 konnten die Don Bosco Schwestern und ihre MitarbeiterInnen 148 Minderjährige im Zivilgefängnis von Cotonou psychologisch und sozialpädagogisch betreuen.

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