Flüchtlingskinder brauchen schulische Ausbildung

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Grundschüler/-innen in Kartaba
Grundschüler/-innen in Kartaba

In Kartaba, einem kleinen Dorf mit etwa 1200 Einwohnern, das etwa 50 km entfernt von der Hauptstadt Beirut und in den Bergen auf 1250 m Höhe liegt, haben die Don Bosco Schwestern mittlerweile 62 Kinder und Jugendliche, die aus Syrien geflohen sind, in die Schule aufgenommen.

Die Don Bosco Schwestern betreiben eine kleine private Dorfschule, in der normalerweise etwa 100 Kinder zur Schule gehen, angefangen vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse Volksschule. Die Kinder der Flüchtlinge können in die staatliche Schule allerdings erst ab Klasse 7 aufgenommen werden.

Der Libanon ist mit Flüchtlingen überfordert
Im Libanon gibt es keine Flüchtlingslager oder Übergangsheime, wie in anderen benachbarten Staaten, die Flüchtlinge des Bürgerkriegs und des Terrors durch die IS-Miliz aufnehmen.

Der Libanon selbst zählt nur etwa 8 Millionen Einwohner und mittlerweile leben fast zwei Millionen Flüchtlinge in diesem Land. Die Menschen suchen Unterkunft gerade auch in Bergdörfern, die meistens nur in den Sommermonaten von reichen Libanesen als Sommersitz bewohnt werden, denn in den Wintermonaten ist es in diesen Höhen eisig kalt.

Flüchtlingskinder wurden in die Schule aufgenommen
Schwester Georgette, die Schulleiterin, sagte: „Die Schulbehörde war zuerst gar nicht einverstanden, als wir die syrischen Flüchtlingskinder in die Schule aufnehmen wollten. Ich habe dann zu denen gesagt, ob sie wollten, dass diese Kinder den ganzen Tag durch die Straßen streunten und auf dumme Gedanken kämen, oder ob es nicht doch besser ist, dass sie bei uns etwas lernten und in die Gemeinschaft mit den anderen Kindern hineinwachsen könnten. Und so haben sie zähneknirschend nachgegeben.“

Weiter erzählt sie: „Nachdem es in dieser Region kaum Arbeit gibt, sind die Menschen sehr arm. Nur ganz wenige Eltern können das Schulgeld bezahlen und der Staat, der die Schule unterstützt, hat schon seit drei Jahren keine Lehrergehälter mehr bezahlt. Wir wissen kaum mehr, wie wir über die Runden kommen sollen. Pro Monat fehlen uns etwa 9.000 Euro. Das summiert sich dann.“

In den frühen 1920-Jahren war Kartaba berühmt für seine Seidenproduktion und einige Fabriken siedelten sich an. Doch das war einmal. Einige Großfamilien sind geblieben und nun bevölkern die syrischen Flüchtlinge das Dorf.

Seit 2012 nehmen sich die Don Bosco Schwestern den Flüchtlingsfamilien und deren Kindern an. Doch wissen sie kaum mehr, wie sie die Schule weiter betreiben können, weil auch der kleine Staat Libanon durch die vielen Flüchtlinge finanziell total überfordert ist.

Kurz-Info zu den Don Bosco Schwestern im Libanon

Im Libanon haben die Don Bosco Schwestern vier Gemeinschaften, in denen achtzehn Schwestern leben. An allen vier Standorten (Hadath-Baalbek, Kahhale, Kartaba und Tabarja) werden Kindergarten- und Grundschulkinder unterrichtet. In Kahhale gibt es auch eine weiterführende Schule und eine Berufsschule, sowie ein Heim. Daneben animieren Don Bosco Schwestern den Freizeitbereich und sind in den Kirchengemeinden aktiv.

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