Albanien: Laura-Vicuña-Zentrum

Albanien – ein Staat in Europa – und uns doch recht fremd. Auf der Balkanhalbinsel gelegen, von Montenegro, Kosovo, Mazedonien und Griechenland eingerahmt und mit einem langen Küstenstreifen zur Adria hin. Fast zwei Drittel des Landes liegt im Gebirge, teilweise sogar Hochgebirge. Von den kleinen Gebirgsdörfern zieht es die Menschen hinunter in die Nähe des Meeres. Sie entfliehen ihrer Armut. Die karge Landschaft hat nicht viel zu bieten außer Schaf- und Ziegenzucht. Doch auch da stehen sie vor dem Nichts. Die wenigsten von den Menschen haben eine ordentliche Schulbildung geschweige denn Ausbildung erhalten. Besonders Frauen und Mädchen. Nur ein kleiner Teil hat die Schule besucht.
Die Don Bosco Schwestern sind seit 1993 in Albanien – in Tirana, Scutari und nun auch in Tale, wo sie das „Laura-Vicuña-Zentrum“ errichten. Dort entstehen Ausbildungsmöglichkeiten für Mädchen und junge Frauen. Computer-, Fremdsprachen-, Koch- und Gartenkurse sollen sie fit machen, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Auch ein Internat ist angegliedert, damit sie während der einjährigen Kurszeit nicht zwischen Wohn- und Ausbildungsort pendeln müssen. Gerade junge Frauen brauchen in Albanien einen geschützten Raum. Noch ist dort zu sehr die Gesellschaft von der chauvinistischen Haltung des Mannes geprägt. So können die Frauen während der einjährigen Ausbildung ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufwerten. Wie etwa Florina, eine 33-jährige dreifache Mutter, die ihre Familie allein ernähren muss. Sie hat bei den Schwestern Koch- und Backkurse besucht. Jetzt hat sie in Tale einen kleinen Imbiss eröffnet und schon einen guten Kundenstamm. Stolz erzählt sie: „Ich bin sehr dankbar für die Hilfe durch die Kurse bei den Schwestern. Ich weiß, das gesunde und wohlschmeckende Ernährung wichtig ist – das kann ich nun täglich in meinem Laden beweisen.“